Museumsmühle Abbenrode


 „Na, denn wüll we mal...“

Diesen Ausspruch, vor Beginn seiner Tätigkeiten, war typisch für Erich Röhl. Am 1.April 1980 ist der Müllermeister von Abbenrode mit 81 Jahren verstorben. Sein Todestag jährt sich somit zum 45. mal. Seine Ausbildung als Müller beendete Erich Röhl 1920 mit sehr gutem Ergebnis. Bereits fünf Jahre später legte er 1925 seine Meisterprüfung in Braunschweig ab. Nach dem Tod seines Vaters, Heinrich Röhl, übernahm er 1931 die Bockwindmühle in Abbenrode. Er gehörte auch der Meisterprüfungskommission für das Müllerhandwerk an.

20 Jahre lang (1935 – 1959) gehörte er dem Gemeinderat als Ratsherr und Beigeordneter an. In den Kriegsjahren war Erich Röhl von 1941 bis 1945 Bürgermeister von Abbenrode, die damals noch selbständige Gemeinde war. Unvergessen blieb seine Hilfsbereitschaft. Vielen hungrigen Menschen hatte er in der Not der Kriegs- und Nachkriegsjahren geholfen, ohne dabei an die Gefahren für sich und seine Familie zu denken. Es gehörte zu seinem Selbstverständnis für andere da zu sein und mit Rat und Tat zu helfen.

Er war glücklich darüber, Fachleute wie Laien, junge wie ältere Besucher zu begrüßen um seine betriebsfähige Mühle vorzustellen. Die Führungen waren kurzweilig, lehrreich und humorvoll, wusste er doch aus seinem langen Leben interessant zu plaudern. Er war ein Menschenfreund und liebte Kinder. Der Sohn von Herta und Erich Röhl ist schon im Kleinkindalter verstorben.

Erich Röhl war eine der bekanntesten Persönlichkeiten rund um den Elm, vor allem für Freunde der alten Windmühlen. Dazu zählten Richard Borek II der im Jahre 1974 einen namhaften Betrag für dringend erforderliche Reparaturarbeiten an der Abbenroder Mühle überwies oder Heinz-Joachim Wilke (MIAG) um nur Einige zu nennen. Windmühlenmeister Erich Röhl blieb bis in seine letzten Lebenstage dem inzwischen verstorbenen Gründer des Internationalen Wind- und Wassermühlenmuseums in Gifhorn, Horst Wrobel, freundschaftlich eng verbunden.

Nach dem Tode von Erich Röhl übernahm die Gemeinde Cremlingen die Verantwortung und wurde Eigentümerin des alten Baudenkmals. Durch die Gründung des Vereins zur Erhaltung der Bockwindmühle in Abbenrode e.V. (1981) galt es die bekannte Sehenswürdigkeit in Abbenrode der Nachwelt unbedingt zu erhalten.

Wer auf der Bundesstraße 1 aus Richtung Cremlingen nach Abbenrode fährt wird erkennen, dass die Bockwindmühle sich stark verändert hat. Mit viel Aufwand wurde sie 2021/22 u.a. mit Stiftungsmitteln des Assefonds restauriert.

Kommen Sie vorbei und schauen Sie selbst. Pfingstmontag sind alle Türen geöffnet. Bockwindmühle, Motormühle und die Heimatstube „dütt un datt“ sind zu besichtigen. Das Mühlenfest beginnt traditionell um 10:00 Uhr mit dem Gottesdienst.

23.03.2025

Eschra

 

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